Am 15. Oktober 2021 war der mit großer Vorfreude erwartete Tag endlich da: Benjamin Eiermann und Tina Zettelmeier durften Deutschland bei der Weltmeisterschaft Latein der Senioren II im Topsportcentrum Rotterdam repräsentieren. Die letzten Wochen vor diesem wichtigen Event des Jahres waren geprägt von vielen Privatstunden und Coachings, einem Camp in Bukarest und intensiven Training. So fühlten sich beide – mit Hilfe der Trainer Emanuil Karakatsanis, Sergiu Luca und Roberto Albanese – sehr gut vorbereitet, das anvisierte Ziel, nämlich das Finale, zu erreichen und einen Platz auf dem Treppchen zu ertanzen.
Am frühen Freitagnachmittag begann das Turnier mit 45 Paaren aus 15 Nationen. Bereits in der Vorrunde wollten Benjamin und Tina unter Beweis stellen, dass sie zu den Anwärtern für die Endrunde zählten. Stets begleitet von Coach Emanuil hatte sich das Tanzpaar vorgenommen, im Laufe des Wettbewerbs facettenreiches Tanzen zu zeigen, indem sie Schwerpunkte auf Rhythmik, Dynamik oder Partnering legten. Dadurch gelang die direkte Qulifikation für de 24er-Runde; den Redance konnten sich die beiden dann vom Flächenrand anschauen.
Die Pause nach dem Redance wurde genutzt, um sich mental auf die nächste Runde vorzubereiten und neue Energie zu sammeln. „So tanzten wir eine für uns sehr zufriedenstellende 24er Runde, in der wir alle Kreuze der Wertungsrichter ergattern konnten“, berichtet Tina. „Nachdem klar war, dass wir uns für das Semifinale qualifiziert hatten, stiegen unsere Erwartungen weiter. Uns war bewusst, dass wir nun nochmals unsere beste Leistung abrufen mussten, um klar das Finale zu erreichen. Nach einer kurzen Ausrechnungspause stand fest, dass wir die Endrunde erreicht und gleichzeitig de amtierenden Weltmeister aus der Slowakei hinter uns gelassen hatten.“
So stand also fest: 2021 wird es einen neuen Weltmeister geben! Umso motivierter starteten die erfahrenen Tänzer auf der wunderschön beleuchteten Fläche in die letzte Runde. Das Finale und somit der Höhepunkt des Abends waren wie im Flug vorüber und die Siegerehrung stand bevor.
Das Ehepaar Makarenko, das bei der letzten Weltmeisterschaft noch den dritten Platz erreicht hatte, musste sich dieses Jahr mit dem fünften Platz zufriedengeben. „Daher schlugen unsere Herzen nun bis zum Hals, weil dadurch klar war, dass wir eine reelle Chance auf einen Medaillenplatz hatten“, erzählt Benjamin. Nachdem die Lokalmatadoren aus den Niederlanden für den vierten Platz aufgerufen wurden, war die Freude riesig, denn somit war das Ziel erreicht und das Ergebnis der letzten Weltmeisterschaft verbessert. Am Ende wurden die Weinheimer mit der Bronzemedaille ausgezeichnet und mussten sich lediglich zwei spanischen Paaren geschlagen geben.
Aber wie heißt es so schön: Nach dem Turnier ist vor dem Turnier! Denn für die deutschen Paare steht bereits am 13. November der Deutschlandpokal an, auf den sich auch Benjamin und Tina mithilfe der gewonnenen Eindrücke aus Rotterdam bereits vorbereiten.