Sechster Platz beim Turnier in Worms
In den letzten Jahren ist es sehr still um die Wasserballabteilung der TSG Weinheim geworden. Nachdem durch die Covid-Pandemie der Kontaktsport zunächst vollständig gestoppt wurde, so konnte danach der Spielbetrieb aufgrund einer zu instabilen Spielerdecke leider nicht aufrechtgehalten werden. Umso glücklicher war man, als auf der letzten Teamsitzung die Teilnahme am Wasserballturnier in Worms beschlossen wurde.
Unter strahlendem Sonnenschein und optimalen Verhältnissen fand Anfang September das Wasserballturnier im vereinseigenen Freibad des 1.SC Poseidon Worms e.V. statt. Insgesamt acht Mannschaften hatten sich zu diesem Turnier gemeldet, darunter Darmstadt, Neustadt, Heidelberg, Weinheim, Worms, Hengelo (Holland), sowie zwei Mannschaften aus München. Die Teams wurden in zwei Vierer-Gruppen aufgeteilt, die Spielzeit betrug 2 x 10 Minuten. Die Weinheimer Mannschaft war sehr motiviert, trotzdem konnte man den eigenen Leistungsstand nicht einschätzen. Darüber hinaus durften sich die Weinheimer über den mitgereisten Fanclub freuen. Spielertrainer Gerd Zimmer konnte aus dem Vollen schöpfen, er hatte ein 15-köpfiges Aufgebot zur Verfügung, darunter auch seinen Sohn Nils.
Das erste Spiel in der Gruppe B wurde gegen den Ausrichter Worms bestritten. Die TSG ging bereits im zweiten Angriff mit 1:0 in Führung. Bis zur Mitte der ersten Hälfte war es ein Spiel auf Augenhöhe. Doch dann konnte Worms ausgleichen und sich schrittweise absetzen. Nach der Halbzeitpause war der Spielverlauf ähnlich, trotzdem versuchte man durch eine taktische Änderung in der Verteidigung das Angriffsspiel der Wormser zu stören. Am Ende verlor Weinheim das Auftaktmatch mit 2:8.
Im zweiten Spiel hieß der Gegner München II. In den Reihen der Weinheimer merkte man, dass hier was zu holen war. Es ging von Anfang an heiß her. Auch wenn mal ein Angriff erfolglos war, so wollte man in der Verteidigung den Ball möglichst schnell wieder zurückgewinnen. Man ließ gegen die Münchner kein leichtes Tor zu. Aufgrund einer neuen Regeländerung im Abwehrverhalten (was zu persönlichen Strafen wie Hinausstellung oder Strafwurffehler führt), kam es leider dazu, dass ein Weinheimer Spieler vorzeitig „zum Sonnenbaden“ geschickt wurde.
Doch gerade das war für die Weinheimer das Zeichen, jetzt erst recht 110% zu geben. Zur Halbzeit stand es 4:4. Danach ging der Schlagabtausch weiter. Beide Mannschaften wollten unbedingt diese zwei Punkte. Nach dem zwischenzeitlichen 6:7 ging die TSG noch mal All-In, um den Ausgleichstreffer herzustellen, leider erfolglos. München traf im Gegenzug und die herunterlaufende Spielzeit spielte den Bayern in die Karten. Für die Weinheimer stand letztendlich eine 7:9-Niederlage auf dem Turnierbogen.
Im letzten Gruppenspiel trat die TSG gegen die Nachbarn aus Heidelberg an. Nach dem Anschwimmen lief der Weinheimer Angriff auf Hochtouren. Man schaffte ein frühes 1:0 und nutze die Schnelligkeit einiger Mitspieler, die Konter erfolgreich abzuschließen. Die Verteidigung um Torhüter Max Eder ließ in der ersten Hälfte kein einziges Gegentor zu, sodass ein 5:0 auf der Anzeigentafel erschien. Im zweiten Durchlauf schaltete die TSG im Angriff einen Gang zurück, was dann aber auch im Abwehrverhalten deutlich zu sehen war. Die Spieler waren nicht mehr eng genug beim Gegenspieler, was drei Gegentore zur Folge hatte.
Trotzdem wollten die Weinheimer den Sieg nicht mehr aus der Hand geben. Der Schalter wurde wieder umgelegt und die Angriffe liefen wieder. Tor um Tor konnte sich die TSG wieder absetzen und am Ende einen 8:5-Sieg zu Buche schreiben. Die Gruppenphase beendete Weinheim somit auf dem dritten Platz, sodass dann als nächster Gegner München I aus der Gruppe A feststand.
Am Sonntagmorgen konnte das Weinheimer Team wiederum starke 14 Spieler ins Wasser schicken. Vom Sieg am Vorabend hatte man Blut geleckt und wollte auch im Spiel gegen die Münchner erfolgreich sein. Es lief von Beginn an sehr gut, hinten war alles dicht und vorne machte man die Tore. Auch die Konter wurden kosequent durchgezogen und führten zu Toren. Den 5:1-Halbzeitstand wollte man sich im zweiten Abschnitt auch nicht mehr nehmen lassen. Von der Bank brachte Weinheim immer frische Spieler, die das Tempo hochhielten. Nach der Partie stiegen die Weinheimer mit einem ungefährdeten 8:2-Sieg aus dem Wasser und waren samt Fans sehr zufrieden mit ihrer Leistung.
Zum Abschluss ging es dann im Spiel gegen Darmstadt um die Plätze 5 und 6. Ein erfolgreiches Anschwimmen um den Ball führte zum frühen 1:0. Weinheim blieb sehr konzentriert und spielte die Angriffe konsequent aus, sodass man den Vorsprung auf 3:0 ausbaute. Auch in der Verteidigung ließ man Darmstadt nicht zum Zuge kommen. Doch dann hatten die Weinheimer einen Blackout. Innerhalb kürzester Zeit konnte Darmstadt ausgleichen und zog sogar mit 3:4 an Weinheim vorbei. Mit einem 4:5-Rückstand ging es in die Halbzeitpause. Im zweiten Abschnitt lief der Krimi unter den Augen der anderen Mannschaften weiter. Das Spiel war hart umkämpft und jeder Treffer musste sich hart erarbeitet werden. Weinheim konnte sogar zum zwischenzeitlichen 6:6 ausgleichen, was wiederum für mehr Spannung sorgte. Erste Überlegungen über ein mögliches Penalty-Schießen machten die Runde. Doch schon markierte Darmstadt den nächsten Treffer und konnte sogar einen 2-Tore-Vorsprung erspielen. Jetzt lief die Zeit leider gegen die TSG-Spieler, die dennoch alles in die Waagschale warfen und zum Anschlusstreffer kamen. Nach wenigen Sekunden ertönte jedoch der Schlusspfiff und Weinheim verlor sehr knapp mit 7:8. Trotzdem war die Mannschaft überaus zufrieden mit der eigenen Leistung und wurde Sechster im Achterfeld.
Nach den weiteren Platzierungsspielen fand am Ende das große Finale zwischen Neustadt und Hengolo (Holland) statt, in dem sich die junge Mannschaft aus Neustadt den Turniersieg sicherte. Zweiter wurde Hengelo vor dem Dritten Worms.
Während des gesamten Wochenendes konnten sich die Weinheimer Spieler am schönen Sport Wasserball wieder sattsehen. Die Stimmung im Team war sehr gut, die Spieler motivierten sich von Spiel zu Spiel, da man merkte, dass man trotz vier Jahren ohne Spielpraxis immernoch mithalten kann. Spielertrainer Gerd Zimmer bedankte sich bei seinen Mitspielern und zeigte sich sehr stolz: „Der 6. Platz war mit unserer gemischten Truppe ein wirklicher Erfolg!“ Das alles macht natürlich Lust auf mehr, sodass schon die Fühler auf mögliche Folgeturniere bzw. Trainingsspiele ausgestreckt wurden.
Die Spieler der TSG 1862 Weinheim:
Max Eder, Gerd Zimmer, Andreas Heim, Alexey Komkov, Johannes Ost, Manuel Martin, Uwe Henrich, Matthias Reuter, Karsten Dellbrügge, Dominik Seitz, Uli Hubert, Thomas Ligl, Konrad Ligl, Philipp Kaetel, Nils Zimmer